Die Landesregierung strebt an, die beruflichen Qualifikationen und Kenntnisse von
Asylsuchenden möglichst frühzeitig zu erfassen, damit die Menschen schneller an
den Arbeitsmarkt herangeführt werden können. Seit Anfang dieses Jahres läuft
daher auch in Ludwigshafen das Modellprojekt des Bundes „Early Intervention“, in
dessen Rahmen die Qualifikationen von Asylsuchenden aus Herkunftsstaaten mit
einer hohen Anerkennungsquote erfasst werden. In einem zweiten Schritt beraten
und betreuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bundesagentur für Arbeit die
Flüchtlinge, damit sie möglichst zügig eine Stelle finden.
Außerdem startete in diesem Sommer das Projekt „Neuanfang in Rheinland-Pfalz:
Kompetenzen erfassen – Chancen nutzen“, das die Landesregierung in
Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit in den Erstaufnahmeeinrichtungen
für Asylsuchende in Rheinland-Pfalz durchführt. Hier werden erstmals Daten zur
Bildungsbiografie, zu beruflichen Qualifikationen und zu anderen Kompetenzen
erfasst, die für eine Integration in den Ausbildungs- und den Arbeitsmarkt relevant
sind. Die Teilnahme an dem Projekt ist für alle offen und freiwillig. Ziel des Projektes
ist es, auf Grundlage der erfassten und in das System der Bundesagentur für Arbeit
eingepflegten Daten Asylsuchende möglichst frühzeitig und passgenau auf eine
Integration in Ausbildung oder Arbeit vorzubereiten. Im Anschluss an die
Kompetenzerfassung findet In der AfA die weitere Beratung der Asylsuchenden
durch die Agentur für Arbeit beziehungsweise durch die Jobcenter statt. Auf der
Basis der erfassten Daten werden die Asylsuchenden, wenn sie auf die Kommunen
verteilt sind, in den jeweilig zuständigen Jobcentern und Agenturen für Arbeit
hinsichtlich weiterer Angebote beraten und unterstützt.
Zusätzlich sollen die Beschäftigungspiloten insbesondere Menschen ansprechen, die
noch keinen ausreichenden Zugang zu den Angeboten der Jobcenter bzw. der
Bundesagentur für Arbeit haben.
Sie werden die Flüchtlinge nach der Verteilung auf die Kommunen direkt an ihrem
jeweiligen Wohnort aufsuchen. Dort haben sie erstens die Aufgabe, den
erwerbsfähigen Flüchtlingen grundsätzliche Informationen über den deutschen
Ausbildungs- und Arbeitsmarkt zu vermitteln. Zweitens sollen sie fehlende
Kompetenzfeststellungen nachholen. Drittens ist es Aufgabe der
Beschäftigungspiloten den Flüchtlingen zu vermitteln, dass die Bundesagentur für
Arbeit für sie erste Anlaufstelle ist. Er soll ihnen den Weg in die Betreuung durch die
Bundesagentur für Arbeit bereiten. Alle Informationen zu diesen Projekten und
anderen Maßnahmen des Landes Rheinland-Pfalz zur Arbeitsmarktintegration von
Flüchtlingen finden sie auf den Seiten des Arbeitsministeriums.
Inzwischen ist es möglich, auch online über Jobbörsen Arbeitsangebote für
Flüchtlinge zu finden. Die erste Ausbildungs- und Arbeitsplatzbörse Deutschlands
(www.workeer.de), die sich an Geflüchtete und Arbeitgeber wendet, finden Sie hier.