Zum Start der Kampagne Artenvielfalt informierten sich kommunal Engagierte über das bundesweite Bündnis für biologische Vielfalt in Speyer. Die Veranstaltung fand in Zusammenarbeit mit der Heinrich Böll Stiftung Rheinland-Pfalz statt.
GKomV-Vorstandsmitglied Irmgard Münch-Weinmann, selbst Stadträtin in Speyer, erläuterte zunächst den Weg von der Beantragung der Mitgliedschaft im Stadtrat bis zur aktiven Mitgliedschaft im Bündnis. Die Stadt Speyer ist seit diesem Jahr Mitglied und erwartet vom praktischen, wissenschaftlichen und politischen Wissen des bundesweit vernetzten und engagierten Bündnisses zu profitieren. Ziel ist es die Bedeutung von Natur im unmittelbaren Lebensumfeld des Menschen zu stärken und den Schutz von Biodiversität in den Kommunen in den Blickpunkt zu rücken.
Ulrike Rohde von der Stadt Karlsruhe, Landschaftspflegerin und zuständig für Umwelt und Naturschutz, ging auf konkrete Aufgaben seitens kommunaler Ämter ein. Von öffentlicher Seite müssen dazu Impulse ausgehen. Die praktische Arbeit im Naturschutz kann beispielsweise über pädagogische Projekte zur Umweltbildung schon in Grundschule erfolgen. Ziel ist eine Sensibilisierung und Stärkung schon von Kindern für Schutzflächen vor Ort, deren Akzeptanz und Bekanntheit ansonsten schwieriger zu vermitteln wäre als beispielsweise bei prestigeträchtigen Nationalparks. Selbst auf innerstädtischen Flächen können somit notwendige Rückzugs- und Lebensräume für akut bedrohte Tier- und Pflanzenarten erhalten werden.
Abschließend referierte Waltraud Blarr, Dezernentin für Umwelt in Neustadt an der Weinstraße und Vorstandsmitglied im Bündnis, über Maßnahmen zur Artenvielfalt auf kommunalen, nicht genutzten Bereichen, sogenannten Eh-da Flächen. Neustadt an der Weinstraße, ebenfalls Mitglied im Bündnis, erstellte als Kommune bereits ein eigenes Konzept. Beispielsweise eignen sich Wegeränder und Verkehrsinseln für das Anlegen mit insektenfreundlichen Blumen und Sträuchern. Zu beachten ist nach einer Erfassung potenzieller Flächen diese attraktiv zu gestalten und die Öffentlichkeit umfangreich einzubinden. Mit der Bevölkerung können Ortsbegehungen durchgeführt und Bürgerinnen und Bürger intensiv mit einbezogen werden. Als Folge können Kommunen von umgewandelten, vormals brach liegenden Flächen attraktiv profitieren und die Menschen sensibilisieren, auch im heimischen Garten oder auf dem Balkon aktiv zu werden.